Wir werden jetzt ersteinmal 14 Stunden mit dem Bus unterwegs sein. Da die Beluchtung etwas schummerig ist und der Bus im zittrigen Schaukelstuhlstil unterwegs ist, versuche ich die Hand trotzdem irgendwie auf Autopilot zu stellen, um den heutigen Tag kurz zusammen zu fassen.
Michis Jetlag scheint so langsam ueberstanden zu sein. Zumindestens war er puenktlich um 7 Uhr morgens fit wie ein Turnschuh. Die Ohropax sind wirklich ein Segen. Ich drehe mich lieber nocheinmal um meine eigene Achse und schlummer ein wenig weiter. Ich traeume davon wie ich vor irgendeiner Kueste beinahe ertrinke und irgendwie wieder das Festland erreiche. Dort steht mein Auto und ich wusste im Traum das ich mich vorher aus irgendeinem nichtigen Grund ordentlich mit Katja gestritten hatte. Ich wusste sie wartet im Auto, doch dort finde ich nur die beiden Trekkingsaecke von mir und Michi. Der Himmel und die Umgebung ist grau, es wird Zeit aufzustehen.
Als ich in unser kleines Hostelcafe komme, ist Michi bereits dabei das ICQ to go zum laufen zu bringen. Nach dem 4. Versuch scheint ihm dies auch gelungen zu sein und er versinkt mit einem breiten Grinsen in eine vertraeumte Tippseeligkeit mit Marina. Ich unterhalte mich derweilen mit zwei Maedels aus Stuttgart ueber ihre letzten 4 Wochen in Argentinien und versuche soviele Tipps wie moeglich zu ergattern. So wie es aussieht werden wir unseren Abstecher nach Iguazu ans Ende unserer Reise verlegen und mindestens 4 Tage dafuer veranschlagen. Kurz vor knapp erzaehlen mir die beiden noch das man das Zimmer bis 11 Uhr komplett geraeumt haben muss, um nicht eine weitere Nacht zahlen zu muessen. Wir packen also fix unsere Sachen, verstauen diese im Foyer und machen uns fuer den Rest des Tages auf in die Stadt. Der Bus geht erst gegen 20:15. Wir knobeln spaeter aus ob wir zu dem 3 km entfernten Busbahnhof zu Fuss gehen sollen oder doch besser die U-Bahn nehmen. Ich bin fuer gehen. Das ist schliesslich Trekking und nicht Metroing oder Taxing.
Wir besuchen nun den Markt von San Telmo. Jeden Sonntag wird hier ein ganzes Viertel in ein wundervolles Sammelsurium verwandelt. Hier gibt es nichts was es nicht gibt. Nur ob es am Ende auch funktioniert ist eine andere Sache. Der Markt in Retiero war schon beeindruckend, aber dieser topt alles.
Nachdem unsere Fuesse langsam den Dienst quittieren kehren wir ein letztes Mal in Michis lieblinsgs Steakhaus ein und allesn es uns richtig schmecken. Zurueck im Hostel begegnen wir wieder Ruben vom Vorabend. Ruben ist Suedafrikander aus Johannesburg und ist seit gut 1 1/2 Jahren ununterbrochen auf Tour. Er musste seinen Laden schliessen, da ihm immer wiederkehrende Ueberfaelle jegliche Existenzgrundlage nahmen. Seine Eltern stammen aus Portugal, also machte er sich auf dieses Land zu bereisen und nach entlichen weitern Stops ist er nun in Buenos Aires gestrandet. Wir kommen richtig gut mit ihm ins Gespraech, tauschen Email Adressen aus und werden versuchen uns mit ihm in 2 Wochen in Salta zu treffen.
Er begleitet uns noch ein wenig mit unseren 16 Kilo Rucksaecken den halben Weg zum Bahnhof und wuenscht uns noch viel Glueck. Wir sehen uns in Salta!
Die 2. Haelfte unseres Weges geht schneller als wir dachten. Aber die Dimensionen des Busbahnhofes sprengen regelrecht unsere Vorstellungskraft. Weit ueber 60 Parkbuchten fuer riese Busse. Fast schon Tanker. Sehr geraeumige, gut ausgestattete Reisebusse. Dazu Millionen von Reisenden von ueberall aus Suedamerika. Man fuehlt sich wie mitten in einem Ameisenhaufen.
Am Informationsschalter erfahren wir das unser Bus irgendwo zwischen der 18. und 24. Bucht halten wird. Es heisst also Augen offen halten. Ruben sagte uns, wir wuerden diese Busse lieben. Es waere mit nichts vergleichbar was wir aus Europa kennen. Die breiten Sitze, der Service, der Komfort. Es sei fast schon wie die Business Class in einem Jumbojet.
Nun fahren wir schon 1 1/2 Stunden und kann all die Legenden bestaetigen. Warme, gute Malzeiten. Rotwein und sogar Champagner wird gereicht. LCD Monitore fuer jeden Sitz und butterweiche Schlafsessel die sich komplett horizotal verstellen lassen. Einfach traumhaft.
Es laeuft gerade „Mr und Ms Smith“. Tucuman wir kommen. Ach ja, der Film ist auf Spanisch mit spanischen Untertiteln. Ich lunze mal kurz nach links, Michi ist schon am schlummern.
Todo esta muy bien!
„und ich wusste im Traum das ich mich vorher aus irgendeinem nichtigen Grund ordentlich mit Katja gestritten hatte“
na na, halt mich mal aus Deinen Horrorvisionen raus 🙂
Mich freut es, das es Euch so gut geht. Ich sauge die Einträge quasi
auf – das ist fast so als wäre ich mit dabei und nicht auf der anderen Seite der Welt. Kleines Alltagsupdate: Das Spiel ist da, aber der Typ mit den Karten hat echt Nerven! Heute abend knöpfe ich mir Ihn vor….. Dann klatscht et, aber kein Beifall!
Bis dann in Salta!
Smack, Katja
Horrorvisionen? :)) Na sicher doch! War doch nur ein Traum. Ich habe deinen Gluecksbringen immernoch. Da kann nichts schief gehen. Ausserdem kuemmert sich Matias wie eine Glucke um uns, du brauchst dir keine Sorgen zu machen. Hier sind alle sehr, sehr freundlich.
Die Karten hat der Hauz immernoch?? Ich glaub du musst Niro und Thomas reaktiveren. Wir haben hier auch noch ein paar die dir gerne aushelfen wuerden. Citcho und Capo (er sieht 1 zu 1 aus wie Huey von den FLC, wir haben Fotos. Du waerst begeistert gewesen). Die wuerden dem ordentlich bescheit sagen. Halt die Ohren steif. Das klappt schon.
Der Upload mit den Bildern ist hier schwieriger als ich dachte. Ich denke die muss ich in Deutschland nachreichen. Die Blogeintraege versuche ich aber so gut es geht auf dem laufenden zu halten. Die Klaviere hier sind nicht die besten. Aber ich bleib am Ball.
By the way: Hossa Achim, du altes Schiff!! Gruesse aus Tucuman! Ist fast so wie Muenchen. *g Fast …
Okay… ich trage jetzt fix ein paar Tage nach, ich konnte diesen Beitrag auch gestern nicht abschliessen. Okay, kann losgehen; ihr wollt ja was zum schmoeckern haben. Ciao!
Jooaaaahhhh! Hallo Kinder!
Dann sag ich doch auch mal noch was zu allgemeinen Lage. Uns gehts natuerlich bestens hier. Wir haben schon viel Leute kennengerlernt, die alles sehr nett und herzlich sind. Heute waren wir den ganzen Vormittag mit Ezekiel unterwegs, dem besten Freund von Matias. Gleich werden wir uns wieder mit Matias treffen und dort unsere weitere Reise planen. Das ganze gestaltet sich doch etwas schwierieger als wir dachten. Da Matias leider jetzt doch kein Auto hat mit dem wir nun weiterreisen koennen. Entweder besorgen wir nun einen Mietwagen oder wir werden mit dem Bus weiterreisen. Aber Jens wird euch bestimmt die ganze Story noch ausfuehrlicher schreiben. Morgen geht es auf jedenfall weiter, in Richtung der Anden.
Ich gruesse euch alle van Herzen. Ein „Salut!“ (Prost) auf euch alle. Besonders Gruesse ich meine Familie („macht euch keine Sorgen“)
Und natuerlich ein ganz Dicken Kuss fuer Marina!
bis bald!
Michi