Ein neues Land, eine weitere Zeitverschiebung, eine Stunde weniger auf unserem Konto. Da unsere biologische Uhr noch nach argentinischer Zeit tickt, sind wir alle Mann um eine Stunde zu frueh wach. Alle Mann bedeutet in diesem Falle: Michi, Jens und Uwe, ein unverheirateter, um die 40 Jahre alter Bremer, der fuer die British Airways arbeitet. Er ist wirklich ein netter Kerl, vielleicht etwas zu redseelig, aber ansonsten eine echte Marke. Er hatte noch keine Bleibe also haben wir ihn einfach bei uns einquartiert.
Umgeben von mehreren 6000ern geniessen wir im Innenhof des Hostels ein sehr ausgiebiges Fruehstueck und planen zusammen mit Sebastian unsere Route fuer die kommenden zwei Tage. Fuer den heutigen Tag lassen wir uns ohne groessere Gegenwehr fuer einen Trip mit dem Jeep zu dem Valle de la Luna uberreden. Morgen stehen dann die Gysiere auf dem Plan. Allerdings muessen wir schon um 5 Uhr morgens weg, da die Gysiere nur in den fruehen Morgenstunden besonders schoen anzusehen sind.
Da die heutige Tour erst gegen 15 Uhr losgeht, haben wir noch genuegend Zeit um gemuetlich durch die Stadt zu schlunzen. Ich muss mir unbedingt noch einen Sonnenhut besorgen, sonst gibt es morgen von mir nur noch Toastbrot. Im Endeffekt haben wir drei uns genau den gleichen Hut gekauft und treffen im Shop wieder auf den Norweger von gestern. Seine Freundin und deren Schwester sind auch mit dabei. Letztere hat wegen den teueren Preisen hier in San Pedro ein wenig Wasser in den Augen.
Wir kommen sehr gut mit den dreien aus und verquatschen uns total. Im Landen gab es zwar noch eine Bar, aber das Gespraech lief auch ohne Alkohol wie geschmiert. Anschliessend im Cybercafe den Blog ein wenig auf vordermann gebracht und aus Zeitgruenden drei Empenadas besorgt. Wir wollen schliesslich nicht zu spaet zur Tour erscheinen.
Juan und Sebastian sind fast startklar als wir das Hostel erreichen und so bleibt noch genuegend Zeit die Ausruestung zu ueberpruefen. Windbreaker? Check! Sonnencreme? Check! Hut? Alles dabei! Es kann los gehen.
Juan unser einheimischer Fahrer bringt uns ersteinmal zu den ersten Auslaefern des Valle de la Luna. Den genauen Namen habe ich vergessen. Diese wild gefaltete Felsenformationen waren frueher einmal der Grund eines Sees. Heute enthaelt diese Flaeche un der riesige angrenzende Salzsee gut 40% der weltweiten Siliziumvorkommens. Allerdings hat die Regierung dieses Gebiet noch nicht fuer den Abbau freigegeben. Angeblich wegen dem Naturschutz. Wir nicken zustimmend.
Anschliessend ging es zum Valle de la Muertes. Das Tal traegt diesen Namen, da sich hier immer wieder Tiere in den labyrintartigen Schluchten verlaufen und dort wegen Wassermangels sterben. Juan laesst uns jetzt ersteinmal alleine. Er wird uns nach einer kleinen Wanderung ueber einen Felskamm und einer Sandduene am Ende des Weges wieder einsammeln.
Sebastian ist wirklich ein feiner Kerl. Mathematik in Aachen studiert und seit 3 Wochen in San Pedro de Atacama. Seine Freundin lebt in Peru. Wir plaudern frei von der Leber und lachen ueber den ein oder anderen Trierer Insider. Uwe hat es damit etwas schwerer. Verstaendlich. Treverer san halt net so einfach.
Der Abstieg in das Valle de la muerte fuehrt uber eine riesige, und ich meine riesige, Sandduene. Michi hatte heute morgen aus Zufall ein Schild in der Stadt entdeckt, auf der Sandsurfing angeboten wird. Fuer diesen kleinen Spass hat er vor ein paar Kilometern noch eine flache Steinplatte als Surfbrettersatz mitgenommen. Damit sollte es auch funktionieren. Die Ergebnisse sind zwar nicht so berauschend, aber auf der 2. Haelfte der Duene treffen wir auf 2 Sandsurfer aus San Pedro die genau das richtige Arbeitsgeraet dabei haben. Zwar hatte den beiden erst vor ein paar Wochen einem Italiener ein Board geliehen, der es nach allen Regeln der Kunst zerschrottet hatte, aber dank ein paar Ueberredungskuensten von Sebastian kann Michi seine ersten Versuche starten.
Alles nicht so einfach. Es will nicht so richtig rutschen. Voellig ausser Atem und mit brennenden Lungen kommt Michi die Duene wieder heraufgekrochen. Der 2. Versuch muss her, diesmal mit gewachstem Brett. Fast wie ein junger Gott pfluegt Michi nun die Duene herunter. Es fehlt zwar noch etwas Uebung, aber fuer den 2. Versuch wirklich passabel. Es wurden noch fix Emailadressen getauscht und schnell in den Jeep gestiegen.
Juan kommt uns schon ungeduldig entgegen gerollt. Die Sonne geht schon bald unter. Fuer einen kleinen Zwischenstopp bei „den 3 Schwestern“, einer bizarren Felsformation, reicht es aber allemal. Sebastian ermahnt uns hier keine Steine mitzunehmen, da Michi noch das ein oder andere Souvenir sucht. Tatsaechlich wacht ein etwas versteckter Chilene mit Argusaugen ueber den Platz. Unsere letzte Station fuer heute ist auf einer kleinen Anhoehe den Sonnenuntergang im Valle de la Luna zu bestaunen.
Die Berge leuchten in den schoensten Farben und werfen unglaubliche Schatten. Trotz der aufkommenden, tiefgreifend romantischen Gefuehle tauschen Michi, Seb, Uwe und ich kein Kuesschen. Beeindruckend war es trotzdem. Sebastion reicht uns noch eine Flache Pisco Sour, angeblich das chilenische Nationalgetraenk. Er meint es sei eine Art Caipirinha auf Eiweissbasis. Also mir scheckt es wunderbar. Haben wir noch eine Flasche? Pardon, Flaechelchen.
Gott sei dank koennen wir mit dem Jeep wieder zureuck nach San Perdo fahren, als Alternative haetten wir die Tour auch mit dem Fahrrad machen koennen. Die Hoehe und die derzeitige Aussentemperatur von 2 Grad ueber Null liessen uns dann doch schnell umdenken.
Aussklingen liessen wir den Abend diesmal im „Adobe“. Nein, dies ist hier keine Zweigstelle des gleichnamigen Software Unternehmens. Als adobe bezeichnet man hier einfach nur die Art der Lehmziegel und genau aus diesen ist das ganze Restaurant gebaut. Wegen des im Innenhofs frei brennenden Lagerfeuers wuerde in Deuschland wahrscheinlich das Ordnungsamt eine Halsschlagaderzerrung erleiden, hier ist es einfach nur das Tuepfelchen auf dem „i“. Wunderbare Atmosphaere. Ueber uns rauscht ein Satelitt hinweg. Uwe tippt auf die ISS, ich bleibe eher bei meinem versprengten, russischen Wetterballon.
Da wir morgen die 4000 Meter hoch gelegenen Gysiere besuchen werden, hat uns Sebastian empfohlen nicht allzu schwer zu essen und ordentlich Wasser zu tanken. Ihn hat die Grippe allerdings besonders uebel erwischt. Wir gehen zeitig schlafen, um 4:20 wird der Wecker klingeln. Husch, husch, ins Koerbchen! Gute Besserung Sebastian!
Moien!
Mein „Fernweh“ wird nicht gerade besser, wenn ich das alles lese!
Aber meine Berlin Tour naht ja. Immerhin eine andere Stadt. Ist ja auch schon was für einen Pauschalurlauber wie mich!
Bei dem Bandcontest sind alle Bands weiter gekommen. Das heißt, die Entscheidung fällt erst.Künstler halt!
So. Ich unterhalte mich jetzt noch ein bisschen mit Katja über die Abendgestaltung. Grime Gorillas gegen Jimi Berlin. Mal überlegen…
Macht et jot Jungens!
Jeder kam weiter? *g Wie geht das denn? Spricht man dann noch von einem Contest? Ejal, ich drueck den Jungs eh immer die Daumen. Wenn alles gut geht hab ich am Ende neuen Stoff fuer die CD.
Wir sind jetzt wieder zurueck aus der Wueste. Diesmal in Jujuy (sprich Chu Chui). Die Luftfeuchtigkeit und die Hitze erinnert ein wenig an Bangkok. Michi ist schon gut kaaaaatzig. *g Jeder hat mal sein Formtief. Bei mir ist es nur der Magen. Hier liegt uebrigens die spanische Version vom Gemetalmagazin „Guitarrista“. Das waer doch mal was fuer den Steff.
Viele Gruesse an die Heimat! Auch an meine Sippe in der Eifel! :))
Man, da ist man mal zwei Wochen nicht online, und dann gibbet hier plötzlich content, content, content…
Ich konnte ja jetzt auf die Schnelle nicht alles lesen, aber es scheint so, als sei der Jens in Südamerika (übrigens bei Risiko mein Lieblingskontinent).
Schlechte Nachrichten Jens: Wenn du zurückkommst, wird dir Trier ein gutes Stück kleiner vorkommen. Laut TV hat Trier nämlich 600 Einwohner im letzten Jahr verloren und ist jetzt wieder unter 100.000 Einwohner 🙁
Aber wer will schon nach Trier, wenn man San Pedro de Atacama sein kann. Muss ich gleich mal gucken, wo das ist.
Viel Spaß noch, und ich fang dann gleich mal an, das alles nachzulesen…
Hossa Gundi! Schoen hier in der Ferne was von dir zu hoeren! Haste Urlaub gemacht? Nimmt dir viel Zeit, die Eintraege werden irgendwie immer laenger. Nicht das wir hier nichts zu tun haetten, aber du siehst ja, ich haenge schon fast 4 Tage mit dem tippen hinterher.
Ich versuche jetzt noch ein wenig in die Tasten zu hauen. Bis bald mein Jung!