„Trouble ahead, trouble behind“. Ein Strand, keine Wolken, eine kleine, vertraeumte Bambushuette direkt am Strand. Dazu spielen die guten, alten Grateful Dead. Rein erholungstechnich haben wir den absoluten Hauptgewinn abgeschossen. 7 Richtige plus Superzahl und wir sind nichtmal auf Ko Lanta. Heute morgen haben wir relativ frueh unsere Bude in Phuket Stadt geraeumt. Unser Biorythmus ist dermassen auf frueh getrimmt, das wir nichtmal ansatzweise bis 10 Uhr schlaefen koennten, selbst wenn wir wollten. Um halb 10 sitzen wir schon gesattelt und gebuegelt in einem Holzwaegelchen nach Nai Harn, dem suedlichsten Zipfel von Phuket.
Wir haben uns auf gut Glueck ein versprengtes Refugium ausgesucht und sicherheitshalber telefonisch reservieren lassen. Dort unten gibt es ausser einem Leuchtturm, einer riesigen Buddahstatue, die ueber der Bucht tront und einem Yachthafen nicht wirklich viel. Dafuer sollen hier die Sonnenuntergaenge besonders fein sein. Na, einen Versuch ist es allemal wert. Wir ignorieren die ueblichen Tuk Tuk Fahrer und nehmen anstelle von 300 Baht den wohlbekannten Pritschenwagen fuer 20 Baht pro Nase. Der unbestreitbare Vorteil dieser rollenden Chaoskarossen liegt, ausser im Preis, natuerlich in dem herrlich, ungefilterten Lokalkolorit. Die Fahrgaeste, die oft ungeplanten Abkuerzungen und Umwege, teilweise biszu 20 Kilometer, machen jede Fahrt zu einem echten Gluecksspiel. Heute lotst eine ruestige Oma, schwer bepackt mit allerlei Lebensmitteln, den Fahrer in ein sehr entlegenes Kuestendorf. Uebelste Barrakensiedlung, ueberall Bauschutt, herunter gekommene Behausungen, die den Namen Behausung eigentlich nicht verdienen und dazwischen aber immerwieder nagelneue Pickups, schnieke Kraemerlaeden und dergleichen. Merkwuerdige Mischung, hier unten aber nichts aussergewoehnliches. So wurden schnell aus geplanten 25 km das Doppelte und ich entdecke eine lustige optische Taeuschung. Schaut man fuer eine Weile gegen die Fahrtrichtung aus dem Wagen und haelt dieser dann an, glaubt man der Hintergrund wuerde auf einen zukommen, obwohl sich der Wagen nicht mehr bewegt. Katja versucht ihr Glueck. Yack, ihr wird uebel. Es funktioniert.
„Endstation! Aussteigen… Nai Harn…“ Unser Gaestehaus liegt laut Karte nur 500 Meter entfern, das koennen wir locker laufen. Ein besonders witziger Schotte lotst uns kurz in die falsche Richtung und so dachten wir schon hinter dem kommenden Huegel koenne unmoeglich noch eine Bucht sammt Anlage sein. Zumal alle anderen, inklusive riesigem Hauptstrand schon hinter uns lagen. Und dann tauchte sie endlich vor uns auf, leicht versteckt und abgelegen, jedoch mit eigenem Strand und allem was dazu gehoert. Ultra urig und verspielt. Familienbetrieb in der 3. Generation. Selbst die Reservierung war richtig. „Haben Glueck, Sir. Jetzt ist alles ausgebucht. Hier ihre Schluessel.“ Der Schluessel war ein besseres Vorhaengeschloss, aber zur Not verstaerken wir das Ganze mit unseren Reserveschloessern. Schnell die Behausung ueberprueft und fuer gut befunden. Jungs, heute passiert nicht mehr viel. Ein Tag am Meer. Der Erste in Thailand. Es spielen die Beatles mit „Here comes the sun“. Und obwohl die Sonne gerade schon untergeht koennte es nicht besser sein. Hier bleiben wir noch etwas laenger. Ganz bestimmt.