6:30. Hatten wir wirklich vor wieder so frueh zu starten? Ach ja, um 8 Uhr kommt der Pickup. Also fix unter das Eiswasser. Backpackerromantik hin oder her, ein Warmwasserbeuler verliert auch in Asien mit Mittaglichen 32 Grad nichts an Scharm. Katja hofft vergeblich darauf das ich als erster ins „Bad“ stolpere.
Das Fruehstueck faellt heute aus Zeitmangel aus. Wer konnte damit rechnen, das nach 4 Wochen zum allerersten Mal der Pickup puenktlich um 8 Uhr auf der Matte steht. „Du Ko Rok?“ fragt der Vollbaertige Fahrer. Wir? Na sicher doch, wir koennen loslegen.
Nach 10 Minuten auf der Ladeflaeche des Gelaendewagens verstehe ich auch endlich den Zusatz „Gegen Sonnen- und Windbrand“ auf der ein oder anderen Pflegecreme. Ich haette nicht gedacht das Luft einem so schnell jegliche Flussigkeit entzieht. Karamba!
Wir wechseln schnell das Gefaehrt. Zwei 16 Zylinder Boliden katapulltieren uns in einer halben Stunde nach Ko Rok. Widereinmal hatte mich mein Augenmass hoffnungslos im Stich gelassen. Am Strand von Ko Lak kann man die Inselgruppen noch recht deutlich am Horizont erkennen. „1-2 Stunden mit einem Longtailboot. Koennte klappen.“ Nie und nimmer, das doppelte kommt schon eher hin.
Als wir so auf das Wasser starren fallen 2 Englaendern fliegende Fische auf. Dutzende, immer wieder. Das sollten die Jungs auf die Flyer schreiben. Pures Gold. Teilweise fliegen die Dinger ungelogen 5-6 Sekunden handbreit ueber das Wasser. Katja macht Scherze und behauptet, dass es sich eigentlich nur um Fischreste handeln wuerde, die einer der beiden Heckmotoren durch den Mixer gepfeffert haette. Ein Tusch, zwo, drei. Die Englaender haut es von der Pritsche. Nein, die Dinger leben und sind wohl auf. Einfach wundervoll.
Wir halten kurz auf der Hauptinsel und laden Proviant ab. Ein paar Kollegen bereiten fuer spaeter das Essen vor. Es folgen 2 herrliche Tauchgaenge an traumhaften Locations. Tuerkisfarbenes Wasser, eine sehr gute Weitsicht. Um uns umherschwimmende Fischstaebchen, die ich bisher nur aus Aquarien kannte. 3-5 Meter unter uns die Korallen. Kleinere und groessere Fischschwaerme kreuzen unseren Weg. Bleibt man dabei ruhig und verweilt schwebend im Wassser, huschen sie geradewegs durch einen hindurch. Manche lassen sich sogar anfassen.
Nach dem Mittagessen sehe ich auf dem 3. Tachgang einen Sandrochen. Den genauen Namen weiss ich jetzt leider nicht, halt einer von der Sorte die sich im Sand verstecken um auf Nahrung zu warten. Ich hab gerade noch so gesehen wie sich eins von den Kollegen ausgebuddelt hat und in der Ferne verschwand. „Habt ihr die Wasserschlange gesehen?“ meint ein Englaender. Um Gottes willen, nein.
Die Insel auf der wir zum Mittagessen pausierten, wird von den Booten hauptsaechlich wegen des schoenen Strandes und der vorliegenden Korallenbaenken angesteuert. Keine Hotels, keine Scharen von Touristen. Es gibt nur einen kleinen Zeltplatz, dementsprechend gemuetlich geht es hier zu. Eingebettet ist das Ganze in einen Nationalpark. Eine kleine Nebenattraktion sind die auf der Insel lebenden Warane. Nicht so gross wie Komodowarane, aber fuer mich reicht das vollkommen. Teufel noch eins, sind die Biester fix. Ein paar Japaner posieren etwas leichtsinnig vor dem Alphamaenchen, der gerade im Begriff war sein anderes Mittagessen zu verputzen. Nach ein paar Sprints in Richtung Touristen war schnell klar wer hier das alleinige Platzrecht hat. Touche.
Abends im „Where else“ waren wir fertig wie eine Schaffbux. Zusammen mit Ralf und Diana, die ausser Spinnen und einem defekten Generator nichts neues von der Bungalofront zu vermelden haben, lassen wir den Abend bei indischem Curry gaaaanz ruhig ausklingen. Diesmal lauft zum allerersten Mal Jack Johnson und Air. Selbst Death Cab ist fuer Katja mit im Musikprogramm. Da ist auch schon der Sonnenuntergang…