20. Dezember – Kao Lak
Welcome to the jungle.
Unser und letzter Tag in Kao Lak. Morgen geht es schon wieder weiter zu unserem allerletzten Stop: Ko Lanta. „Oh Ko Lanta, da ist es wunderschoen…“ „Das hier findet ihr schon toll? Wartet mal ab auf Ko Lanta…“ In den letzten 3 Wochen wurden uns allerlei Kritiken und Alternativrouten um die Ohren gehauen, aber nicht ein einziges Mal haben wir auch nur ein schlechtes Wort ueber Ko Lanta vernommen. Wir sind ueberaus gespannt.
19. Dezember – Kao Lak
Mosquito Coast.
Heute machten wir uns auf den Weg von Noi Harn nach Kao Lak. Oh leck. Dort soll es einen sehr sehenswerten Nationalpark und ein echtes Eldorado fuer Taucher geben. Vielmehr ein Sprungbrett fuer die in der Naehe liegenden Similan Islands. Da wir kurz vor Ko Lanta noch eine kleine Luftveraenderung gebrauchen koennen, schreiben wir Kao Lak kurzerhand auf unseren neuen Tourplan und raeumen die Bude.
18. Dezember – Ao Sane
Unsere 1. Nacht am Strand. Das Rauschen der Brandung als staendiger Begleiter. Sollte eigentlich fuer sofortigen Schlaf garantieren. Handflaechen grosse Heuschrecken und sich an der Wand entlang schlaengelnde Geckos sind wir mittlerweile gewohnt. Unser eigentlicher Feind: Nicht herstellbarer Luftzug. Das Fenster hatten wir erst viel zu spaet geoeffnet und der Ventilator versagt dank Moskitonetz seine Wirkung. Da kommt nichts durch. Nicht eine Idee von Lufthauch. Ich wusste tief in der Nacht wegen der angestauten Hitze nicht mehr wo ich eigentlich aufhoere und wo die Luft anfaengt, wir waren eins. Quasi eine kosmische Erfahrung. Ich haette allerdings auch drauf verzichten koennen. Irgendwann sind wir dann doch eingenickt.
17. Dezember – Ao Sane
„Trouble ahead, trouble behind“. Ein Strand, keine Wolken, eine kleine, vertraeumte Bambushuette direkt am Strand. Dazu spielen die guten, alten Grateful Dead. Rein erholungstechnich haben wir den absoluten Hauptgewinn abgeschossen. 7 Richtige plus Superzahl und wir sind nichtmal auf Ko Lanta. Heute morgen haben wir relativ frueh unsere Bude in Phuket Stadt geraeumt. Unser Biorythmus ist dermassen auf frueh getrimmt, das wir nichtmal ansatzweise bis 10 Uhr schlaefen koennten, selbst wenn wir wollten. Um halb 10 sitzen wir schon gesattelt und gebuegelt in einem Holzwaegelchen nach Nai Harn, dem suedlichsten Zipfel von Phuket.
16. Dezember – Phuket Stadt
Donnerwetter! Wer haette gedacht das man in diesem heruntergekommenen Buerogebaeude so gut pennen kann. Unsere ersten Zweifel sind vergessen und wir buchen flux eine weitere Nacht in diesem Prachtbunker.
Da es in diesem Overlookhotel keinerlei Fruehstueck gibt, muessen wir uns heute die passende Location erst ersuchen. „Sir, brauchen Taxi?“ schallt es uns entgegen, kaum das wir die Strasse betreten haben. Wir verneinen und fragen den Onkel nach einem Bistro, einem Cafe oder dergleichen. „Yes, yes… nicht weit… da vorne… ich kann fahren…“ Wir lehnen dankend ab und machen uns auf in die von ihm vorgeschlagene Richtung. Wir muessen allerdings sehr schnell feststellen das in dieser Richtung die naechsten 134 Stunden nichts brauchbares mehr kommen wird. Just in dem Moment als wir wieder kehrt machen wollten hat uns auch schon ein anderer Taxifahrer ins Visier genommen. „Sir, Sir, wollen Taxi? Essen? Nicht weit, ich fahren…“, nennt uns einen herrlichen Mondpreis und will uns in die Richtung fahren aus der wir gerade erst kamen. Woher weiss der das mit dem Essen? Daraufhin platzt Katja unerwartet der Kragen und ein Mischmasch aus Triererplatt und englischer Empoerung bahnt sich seinen Weg zum Gehoergang unseres Fahrers. „Och komm… Schaetzchen…, I can fool myself!“
15. Dezember – Phuket Stadt
Hmmm, der feine Duft von Gulli umweht unsere Nase. Wir sitzen am Busterminal und warten auf unseren Pickup nach Phuket Stadt. Natuerlich greift heute auch wieder die beruechtigte Thailogistik. Die Verspaetung faellt uns allerdings kaum noch auf. Heute ist Wahltag in Thailand und ganz Krabi versucht mit dem Auto zu den Wahlkabinen zu gelangen. Ein eifrig mit der Hand wedelnder Verkehrspolizist regelt das Chaos. Ich frage mich ob man hier fuer den Polizeidienst oder fuer’s Militaer ein gewisses Gardemass erfuellen muss. Ein auf einem Mofa vorbei fahrender Streifenpolizist der Marke “ Ich bin der faule Willy“ beantwortet mir diese Frage prompt.
14. Dezember – Krabi
Ausflug nach Railey Beach.
Da man Krabi ungefaehr mit Schweich, halt nur mit Palmen und etwas waermer, vergleichen kann und uns heute nicht der Sinn nach einer Tour stand, wollten wir das Wetter nutzen und einen kleinen Abstecher nach Railey Beach, 15 km ausserhalb von Krabi unternehmen. Krabi fuer sich genommen hat keinen eigenen Strand, nur einen Pier und 2-3 kleinere Anlegestellen fuer Boote. Sonnenanbeter und Freunde der gepflegten Strandmusik muessen also frueher oder spaeter die etwas abgelegenen Straende im Umland ansteuern. Busse, Taxis und Tuk Tuks fahren regelmaessig. Wir entscheiden uns fuer ein Longtailboot.
13. Dezember – Krabi
Ahhh, ausgeschlafen. Kein Wecker. Kein Termin. Keine Klimaanlage. Gut das wir beide einen Seidenschlafsack dabei haben. Einerseits haelt er die fiesen Bettwanzen auf Distanz, andererseits bewart er das noetige Deckengefuehl. Wir schlafen tief und fest. Nichmal Kleinkinder schlafen so gut.
Gemuetlich tapsen wir gegen 10 Uhr zum ausgiebigen Fruehstueck. Katja hat schon ein Menue ihrer Wahl. Besser kann es fuer sie gar nicht laufen. Ein Baguett mit Ei und Huhn, leckeren Tomaten und Gurken (kein Vergleich zu dem Zeugs aus Holland), ein ordentliches Dressing dazwischen, das Brot leicht getoastet. Ich schiele verstohlen auf meine zwei Toastscheiben. Das naechste mal verabschiede ich mich mal vom American Breakfast. Dazu gibt es Bananen, Melonen und Ananas, fein geschnitten und mit milden Yoghurt verfeinert. Ich hab Katja versprochen daheim in Trier jeden Sonntag zum Markt zu tiegern, die Fruechte herzukarren, alles zu entkernen, zu schneiden und fein anzurichten. Ich bezweifel das mir das einmal gelingen wird. Hier kostet das Ganze nichtmal 2 Euro.
12. Dezember – Krabi
„Mama Mia, Mario. Was habe du fuer komische Schluckauf?“
Seit Stunden verfolgt mich ein hartaeckiger Schluckauf. Das Essen war einfach wieder zu gut. Oder zu viel. Oder beides. Da wir jetzt nicht mehr in den vorgegebenen Terminen von T.A.T. unterwegs sind, hatte ich zu Anfangs etwas mit Entzugserscheinungen zu kaempfen. So ein ganzer Tag ohne eine einzige Tour, ein Ziel, einer Richtung. Das war schon etwas ungewohnt. Um den schleichenden Entzug etwas zu erleichtern haben wir heute die in dieser Gegend wohl bekannte „James Bond“ Tour auf dem Programm. Diese hat ihren Namen von einem putzigen kleinen Felsen, der wie ein Nagel aus dem Wasser ragt und irgendwann mal in den Siebzigern in dem James Bond Streifen „Der Fiese mit dem putzigen Colt“ zu sehen war.
11. Dezember – Krabi
Sagte ich „naechster Stopp“? Fast korrekt, wir hatten ja noch unsere wundervollen Essensgutscheine. 4 Uhr morgens haelt der Bus an einer Art Truck Stop fuer Thais. Keine Siedlung in Sicht. Am Eingang tront eine Ganesha Statue. Muede tappsen wir durch die Vorhalle und werden in einen etwas versteckt gelegenen Speisesaal gefuehrt. Beste Plastikbestuhlung, gruenliche Neonbeleuchtung, es summen mehrere baufaellige Deckenventilatoren. Auf den Tischen stehen undefinierbare Nahrungsmittel und fuer jeden ein Schuesselchen mit lauwarmer Reissuppe. Sehr lecker. Ich garniere den Reis im Halbschlaf mit gesalzenen Eierscheiben und versuche zumindestens die Haelfte zu essen.